Ziel der Deutschlandtour - sich selbst ein Bild der Lage machen!

Dr. Kathrin Sonnenholzner in Schorndorf

Sie ist die erste Frau an der Spitze der Arbeiterwohlfahrt (AWO), nachdem der Verband vor über 100 Jahren, 1919, von Marie Juchacz gegründet wurde: Kathrin Sonnenholzner, wurde im Juni 2021 zur Präsidentin des AWO-Bundesverbands gewählt: Gemeinsam mit Michael Groß bildet sie eine Doppelspitze. „Gemeinsam mit dem gesamten neugewählten Präsidium möchte ich zunächst versuchen, die Folgen der Pandemie abzumildern und Sozialabbau zur Haushaltskonsolidierung zu verhindern.“ stellte Sonnenholzner Teile ihrer Ziele vor.

In diesem Sommer begab sie sich auf eine Tour durch ganz Deutschland, um vor Ort mit Mitarbeiter*innen und Klient*innen der AWO ins Gespräch kommen. Mit steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten wächst das Risiko von und die Angst vor Armut.

Um zu hören, was es jetzt braucht, um diesen Ängsten etwas entgegen zu setzen und die politische und mediale Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, besucht sie insbesondere Einrichtungen, die Unterstützung für von Armut betroffene Menschen leisten oder aus anderen Gründen mit diesem Thema in Berührung kommen.

Am letzten Freitag war sie in Württemberg – beim Tafelladen der AWO Schorndorf.

Tafelladen
v.l.n.r. Tim Schopf; Helmut Topfstedt; Nils-Opitz Leifheit; Dr. Kathrin Sonnenholzner; Renate Frank, Vi Vy, Dr. Marco Lang

Dort leistet ein hochmotiviertes Team um Renate Frank und Helmut Topfstedt hervorragende Arbeit. Und obwohl der Tafelladen in Schorndorf damit personell gut ausgestattet ist und auch zahlreiche Spenden erhält, ist auch hier die Belastung-und Kapazitätsgrenze erreicht.

So sind insgesamt 65 ehrenamtlich Mitarbeitende für derzeit 80-90 Kund*innen pro Tag da, mit einer Gesamtarbeitszeit von 8 - 18 Uhr, die in Schichten bewältigt wird. Ab 9 Uhr stehen bereits die ersten an, ab 12:30 Uhr werden Nummern ausgegeben, um eine faire Behandlung zu gewährleisten.

Der Tafelladen hat noch zwei Ableger: "Querbeet" - ein soziales Kaufhaus, in dem auch Haushaltsartikel angeboten werden und eine Fahrradwerkstatt, in der gebrauchte Fahrräder wieder einsatzfähig gemacht werden. Und tatsächlich gibt es auch echte Beete - im Tafelgarten, in dem z. B. Zwiebeln, Mangold und Zucchini angebaut werden.

Die Tafelläden übernehmen mehr und mehr Aufgaben der Existenz- und Grundsicherung, die originäre Aufgabe der öffentlichen Hand sind. Und sie leisten nebenbei Integrationsarbeit, Mediationsarbeit und vieles mehr.

Dr. Marco Lang, Geschäftsführer der AWO Württemberg führt aus: "Es ist ein Skandal für die Gesellschaft und letztendlich die öffentliche Hand, in welchem Umfang Einrichtungen wie Tafelläden zunehmend Aufgabe der Grundsicherung übernehmen. Gegründet, um Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten und sinnvoll zu verwenden, sind sie für viele Menschen zur einzigen Möglichkeit geworden, sich zu vertretbaren Preisen mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten zu versorgen. Wir brauchen eine wirkliche Grundsicherung zur Absicherung der Grundversorgung. das ist ein Teil der Daseinsvorsorge."

AWO Präsidentin Kathrin Sonnenholzner nimmt diese Eindrücke mit nach Berlin.

Wir danken ihr für den Besuch und dem AWO Tafelladen für den freundlichen Empfang!

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